Songtext Info

FAKT: Die Lyrics des Slipknot-Heulers »(sic)« schrieb Frontmann Corey Taylor, als er vor dem Durchbruch der Band zum Broterwerb noch Wissenschaftler war. Zur Weißglut trieb es ihn jedes Mal, wenn er grammatikalisch Falsches in einem Zitat mit »[sic!]« (kurz für sic erat scriptum!) kennzeichnen musste. Kaum erträglich, dass noch in der es eigentlich besser wissen müssenden wissenschaftlichen Literatur so viele kennzeichnungspflichtige Fehler sich fanden dass sich noch in der wissenschaftlichen Literatur so viele kennzeichnungspflichtige Fehler fanden; musste gerade diese es eigentlich besser wissen.

Was ihn aber auch aufregte: das im Hinweis übliche Ausrufezeichen. Es signalisierte ihm Überheblichkeit der hinweisenden Person. Einen Fehler zu markieren, langte doch völlig, es musste nicht auch noch geprahlt werden damit.

Um diesen Unmut auszudrücken, fuhr Taylor eine Doppelstrategie: Grafisch ließ er das Ausrufezeichen im Songtitel und im CD-Booklet weg. Akustisch hingegen ist es alles andere als weggelassen: Nachgerade physisch und dreifach erfahrbar ist es bei jedem gebrüllten »siiiiiiiiic !!!«.

Fazit: Im Verein mit der mehr oder weniger aggressiven Grundstimmung des Lieds kommen somit sowohl der Unmut über die Fehlerdurchsetztheit noch wissenschaftlicher Literatur als auch die Aversion gegen die Zitator*innenüberheblichkeit zum Ausdruck.

Ein bisschen verschwimmt der Bezug zum wissenschaftlichen Ursprung des Lieds, weil der Songtitel mit runden statt eckigen Klammern erscheint. Diese hatte der Layouter auf seiner Tastatur nicht gefunden.

Ausblick Rückblick: Nachdem Taylor hauptberuflich bzw. ausschließlicher Metalsänger geworden war, vergaß er die Unbill seines ehemaligen Brotberufs recht schnell. Sogar bei der Aufführung des Songs ereilte ihn die Erinnerung daran nur gelegentlich; hatte er auf der Bühne doch Wichtigeres zu tun.

So verwerfen Sie einen Skeet-Post auf Bluesky

Es sind die kleinen Details, die das genaue Hinschauen oft so erquicklich bzw. unerträglich machen. Mein all-time favourite ist die freundliche Bitte der Social-Media-App Friendly: »Helfe beim Übersetzen«. Da kommen Form und Inhalt füglich zur Deckung.

Neu im Repertoire: Möchte eins auf der Social-Media-Plattform Bluesky das Posten eines »Skeet« genannten Posts abbrechen, muss es zunächst auf »Abbrechen« drücken (vgl. Fig. 1). Im sich daraufhin öffnenden Fenster (vgl. Fig. 2) aber eben nicht abermals auf »Abbrechen« – das würde das Abbrechen abbrechen –, sondern auf »Verwerfen«.

Kurz notiert (164)

Rocks: Tár

(Offenlegung: Diese Kurzkritik mag zwar stimmen, aber ich habe den Film gar nicht gesehen.)

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FAKT: In BaWü, dem Land der Maschinenbauer, werden die Küchenmaschinen gebaut, mit denen in NRW, dem Land der Küchenbauer¹, die ganzen Küchen gebaut werden

¹ vgl. Armin Laschet

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»Sein Geburtsname und -datum sind nicht öffentlich bekannt. In Presseberichten wird gelegentlich als bürgerlicher Name Bernd Heinrich Graf angegeben, seit dieser Name von der Boulevardzeitung Bild ins Spiel gebracht worden war². Im Markenregister ist die Marke Unheilig u. a. auf Bernd Graf eingetragen.« (Wikipedia)

² Tempusfehler in der Wikipedia korrigieren? Nicht mit mir!

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³

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⁴ ⁵

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¹⁰ Henscheid, Eckhard: Die Mätresse des Bischofs, Roman, mit Zeichnungen von F. W. Bernstein, Frankfurt a. M.: Zweitausendeins ¹⁸1984 [1978], S. 571.


³ Fußnoten in Quatschbeiträgen, und dann auch noch inkonsistent – und als nächstes rundheraus falsch – gesetzt, das ist doch⁴.

⁵ albern.

⁶ Dafür die die Quätsche spationierenden Asterisken⁷ sogar ausnahmsweise zentriert. [Hätte mit Rattelschneck-Comic-Stimme gelesen werden sollen.]

⁷ Jetzt langt’s aber mal mit dem anstudierten unsympathischen Angeberquatsch!

⁸ »FINIS OPERIS – LAUS DEO«¹⁰

¹⁸ Das ist die Auflagenzahl⁷.

Weißt du, wie viel Atömlein steh’n

Im Universum soll es Schätzungen zufolge zwischen 1084 und 1089 Atome geben. Auch wenn das Zahlen mit 84 bis 89 Nullen sind: Mir kommt das immer so läppisch wenig vor.

Andererseits, gleichwohl es nicht viel besser vorstellbar wird: Zwischen

1 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000

und

100 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000

Teilchen, das ist doch so wenig nicht.

Aber wo die Atome doch so wutzlig-klein sind, und in einem Tropfen Wasser schon 1021 Atome sein sollen (1 000 000 000 000 000 000 000).

Ich sag’s, wie’s ist: Dass es die Anzahl aller Atome im Universum nicht mal auf einen dreistelligen Zehnerpotenzexponenten bringt, stimmt mich irgendwie missmutig. Und da stinken wir ggf. gegen etwaige Paralleluniversen doch ziemlich ab, oder nicht.

Kurz notiert (163)

Den Hanebüchner- Hahne-Büchner-Preis für besonders depperte Literatur ausloben❔❓

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FAKT: Em-eukal heißen auf Deutsch Geviertbonbons, ihre halb so breiten Geschwister En-eukal sind bekannt als Gedankenbonbons

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Bekannt für ihre überfallartige Musik: Die Bremer SWAT-Musikanten

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FAKT: Im spanischsprachigen Raum heißt sie ¡FRITZ!Box

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Hätt’s früher nicht gegeben: Das Wachrütteln eingeschlafener Bluetooth-Mäuse

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Die verwehrten Spaghetti

In irgendwelchen Schulferien übernachtete ich mal bei einem Freund. So mit 10 ungefähr. Sie hatten ihr Haus in unserer Siedlung. Nur 118 m entfernt, nachgemessen mit der Kartenapp OsmAnd~. Anders, als bei solchen Übernachtungen bei Freunden üblich, verbrachte ich auch den Vormittag dort. Bis zum Mittagessen.

Es gab Spaghetti Bolognese. Die Portion, die mir serviert wurde, war recht unüppig. Wo ich mir bei diesem Essen sonst den Bauch vollschlug, bis nichts mehr reinpasste.

Den Teller geleert, fragte ich, ob ich noch Nachschlag haben könne. »Naa, des geht ned, weil da Gertl aa no wos braucht, wenna von da Oabat hoam kimt!«

Und so ging ich heim, noch hungrig. Ob ich dann noch ›was Richtiges‹ aß, oder ob ich mir den Bauch mit Süßkram füllte, ich weiß es nicht.

Seither denke ich bei Spaghetti oft an die verwehrten Spaghetti. Und an meine Verdatterung, als ich keinen Nachschlag haben durfte.