Die ›Vorhersehung‹

Vorgestern war ein Heizungsbauer im Haus, um die installierten Gasthermen zu warten. Die Firma macht dazu stets einen Sammeltermin, so dass möglichst alle Mietparteien in einem Aufwasch abgearbeitet werden können. »Was der Mann wohl macht, wenn er mal muss?«, fragte ich mich, als mir in der Frühe eingefallen war, dass er ja am Spätvormittag in unsere Wohnung kommen würde. »Fragt der dann einfach in der Wohnung, in der er gerade ist, ob er mal darf? Oder schiebt er es lieber auf und erledigt seine Pause in einem Gastronomiebetrieb, und zwar nur deswegen, um das dortige WC zu benutzen?« Bestimmt würde er sich nicht genieren, dachte ich. Doch ob er wählerisch ist? »Ob er versucht, die ›richtige‹ Mietpartei zu erwischen, um angenehmstmöglich zu miktieren oder ggf. gar zu defäkieren? Auch wenn er dafür die eine oder andere Wartung unter Harn- oder gar Stuhldrang vornehmen muss, eine Gasexplosionskatastrophe wegen Wartungsfehlers in Kauf nehmend?«

Und was passiert, als er in unserer Wohnung mit der Wartung fertig ist? RICHTIG: Er fragt, ob er mal die Toilette benutzen dürfte! Als hätte ich es vorausgeahnt. Ich wünsche mir freilich, dass er einer von der wählerischen Sorte war.

Fragen tue ich mich: Gibt es für dieses Phänomen nicht einen Namen? Also sowas wie den Mandela-Effekt (Konfabulation, d. h. die Produktion objektiv falscher Erinnerungen). Oder dass eins irgendetwas recht Spezielles wahrnimmt und das einem*einer dann seltsamerweise in kurzer Zeit gehäuft unterkommt; also sowas wie: »Hä, heute Morgen erfuhr ich, dass mein Schwager gerne Schinkenbrot mit Nutella isst, und jetzt – es schlägt gleich 13 Uhr – lese ich auf [x-beliebige People-Webseite bzw. Teletext-Seite soundso], dass [keine Ahnung …: Hugh Grant?!] auch gerne Schinkenbrot mit Nutella isst?!«

Falls es für meine Heizungsbauer-Klogang-›Vorhersehung‹ einen Namen gibt: Schreibt ihn mir in die Kommis :o)

Ein Gedanke zu “Die ›Vorhersehung‹

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