Nr. 5 gewöhnt sich ein!

Kürzlich erzählte ich, neue Smartphones könnten nichts, was mich nach der Anschaffung groß vom Hocker reißen würde. Das stimmt auch für Nr. 5, mein neuestes Gerät. Doch gefällt es mir wegen ein paar Komfortkleinigkeiten nicht unwesentlich besser als Nr. 4.

Wie im oben verlinkten Text erwähnt, finde ich die 4500 mAh des Akkus prima, aktuell läuft das Gerät unter heavy use 1,5–2 Tage. Der Vorgänger hatte 5000 mAh und konnte da locker mithalten. Aber: Nr. 5 verfügt über eine Schnellladetechnik, die ich noch nicht gesehen habe! Heute habe ich, weil ich es kaum glauben kann, mal mitgestoppt: Das Ladegerät blies Strom von anfänglich 23 auf 99 % in sage und schreibe nur 21:37 Minuten in den Akkumulator. Keine Ahnung, ob das heutzutage nicht noch schneller geht, aber ganz ehrlich: mir reicht’s. In den online verfügbaren Testberichten zu den Mittelklasse-Smartphones, die für mich infrage kommen, wird oft gemosert, dass die Testtelefone kein wireless charging beherrschten. Das scheint mir einfach den 800+-€-Boliden vorbehalten zu sein. But call me old-fashioned: Was juckt’s mich, ob beim Laden jetzt ein Kabel drinsteckt oder ob das Ding auf einer (haha) Ladefläche liegt? Solange das keine Unter-5-Minuten-Ladegeschwindigkeit mit sich bringt, brauche ich das Air des kabellosen Ladens nicht. Mit dem Kabelsalat-Argument braucht mir niemand zu kommen. Gleich nach dem Aufladen stecke ich den Adapter stets aus, rolle das Kabel sorgfältig auf und verräume beides in der dafür vorgesehenen Schublade, oder unterwegs halt im Koffer bzw. in der Tasche. Aber halt, ich merke, wie ich wegen dieses unnötigen Features geladen werde. Daher zurück zu den Dingen, die mir an Nr. 5 sehr gut gefallen:

Da wäre bspw. der kleine dreistufige Schiebeschalter auf der rechten Geräteseite über dem Unlock-Button. Mit diesem kann ich umschalten zwischen »laut«, »Vibration« und »lautlos«. Nennt mich altmodisch, aber ich finde das super. Tatsächlich kommt es mir des Öfteren ganz zupass, in der Hosentasche die Benachrichtigungseinstellung zu wechseln, ohne den Bildschirm entsperren und umständlich darauf herumziehen, -wischen und/oder drücken zu müssen.

Sehr gefällt mir auch der Zen-Mode. Ist dieser aktiviert, sind sämtliche Benachrichtigungen für eine voreingestellte Dauer deaktiviert, man kann höchstens angerufen werden (aber wer ruft eine*n schon an) oder Notrufe tätigen (aber wann muss eins schon Notrufe tätigen, wenn’s konzentriert am Schreibtisch sitzt). Und das Außerordentliche daran: Selbstbeschiss ist nicht möglich, weil der Zen-Mode, einmal gestartet, vorab nicht zu beenden ist. App-Kram wie »Digital Wellbeing« öffnet dem Selbstbetrug ja Tür und Tor und sämtliche neun Pforten der Hölle, indem es bspw. beim Klick auf eine gerade inaktivierte App fragt, ob man sie fünf Minuten lang benutzen möchte, bevor sie wieder inaktiviert wird. Was für ein Witz. So wurstelt eins sich App für App, fünf Minuten für fünf Minuten durch irgendwelche Social-Media-Kanäle, und Essig ist’s mit der Konzentration durch Nichtablenkung. Mir schon klar, dass der Firmenkomplex hinter den Smartphones kein Interesse an Nichtbenutzung hat, aber »Digital Wellbeing« ist schon ein höchst alberner und lachhaft dämlicher Versuch so zu tun, als interessiere man sich für die Kundenbedürfnisse statt nur für die eigenen monetären. (Bevor es jemand einwirft: Dass es ohnehin »kein richtiges Leben im falschen« gibt, ist mir bekannt.)

Irgendwas gefällt mir an Nr. 5 noch sehr gut, aber das will mir partout nicht beifallen gerade. Und weil’s ohnehin schon so ein langer Riemen ist – im Kopf schwebte mir ein ca. fünfzeiliger Listicle vor – endet dieser Beitrag hier. (Ach ja, ich glaube, es war die AI-Bildoptimierung der Kamera.)

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