Heute Nacht träumte mir, ich postete gegen 7:35 Uhr bei Facebook: »Na, habt ihr heute schon eure Dues gepayed?«, wie in Anastacias ›Paid My Dues‹ (2001) oder Kool Savas’ ›Optik Anthem‹ (2002). Keine Ahnung, warum ich von über 20 Jahre alten Songfragmenten träume. Ganz besonders ungern ergänze ich, dass ich im Traumtexteingabefeld extra von »gepaid« zu »gepayed» korrigierte, um, auch wenn beides Quatsch ist, irgendwelchen Orthografiewächtern auf die Nerven zu gehen. Doch weil mein Traum-Ich das wollte, postete ich es, obwohl ich auf Social Media sonst nix mehr mache, im RL bei Facebook:
Na, habt ihr heute schon eure Dues gepayed?
Traum, Träume
Der lustige Traum
Heute Nacht habe ich mal wieder eine Art Witz geträumt: Von einer Black-Metal-Band, deren naturgemäß unverständlich gekreischte Texte nicht zunftgemäß aus satanischen Botschaften bestanden, sondern aus – den E-Mail-Adressen der Bandmitglieder. Unbewusst finde ich offenbar, E-Mail-Adressen werden per se unverständlich vorgetragen? Im Traum fand ich den Kreischeinfall sehr lustig. Jedenfalls wälzte mein Unbewusstes den Witz noch aus. Nach dem Auftritt der Band fand eine Interviewrunde mit einigen Journalist*innen statt. Seltsamerweise in einer Art Kinder- und Jugendbücherei mit einem Stuhlkreis aus diesen unkaputtbaren, großzügig kantenabgerundeten, glänzend lasierten, relativ schweren Vollholzstühlen. Auf jede einzelne Frage antwortete das je gefragte, freilich im vollen Leder-und-Nieten-und-Nägel-Ornat und mit Corpsepaint bemalt dasitzende und sich genregemäß böse und misanthropisch gebende Bandmitglied, hahaha!: »Schreim Sie mir mal ne E-Mail! … 😂« Am Ende des Gesprächs, der Witz war nun schon etwas durch und dann doch etwas in den Hintergrund geraten, antwortete der letzte Gefragte: »Schreim Sie mir mal ne E-Mail!«, und schob auf das Losprusten der anderen hin nach: »Sorry, den musste ich jetzt bringen.«
Nach dem Aufwachen freute ich mich, im Traum so viel Spaß gehabt zu haben. Und jetzt bei der Niederschrift fiel mir auf, von welchem Lebensrest die Antwort stammt: Kommen Studierende nach Seminarsitzungen zu mir und haben noch was zu fragen bzw. ein Anliegen, um das ich mich kümmern muss, antworte ich in gewiss 90 % der Fälle: »Schreim Sie mir bitte noch mal ne E-Mail!«
Witz + Protokoll
Manfred Mann’s Orff Band
(Dieser Witz fiel mir kürzlich anlässlich der sogenannten Dad Rock Challenge einer lieben Facebookerin ein, die nach der dad-rockigsten Musikband fragte, von der man für gewöhnlich nur Radionummern/Singles kennt, um sich sadistisch-lustvoll deren komplette Diskographie anzuhören. Ich überlegte so: Menschenskinder, welche Band könnte ich denn da in die Drunterkommentare schreiben? Denn die allerallermeisten Dad Rock-Bands waren dort natürlich flugs notiert. Das Handy war beim spätabendlichen Einfall »Manfred Mann’s Earth Band« aber schon aus, und wie ich dann so im Bett liege und einschlafen will, schießt mir, freilich, »Manfred Mann’s Orff Band« ins prätraumale Gedankenbrackwasser. So wach bin ich noch, dass ich den klaren Gedanken »Ha, den muss ich mir merken und ins Internet reinschreiben!« hisse. Bloß wie merken? Wie oft schon hatte ich die leidvolle Erfahrung gemacht, dass mir kurz vorm Einschlafen oder, während ich nachm Aufwachen so dahinsimmere, Topwortspiele und andere Spitzenwitze eingefallen waren, die mir dann aber, wenn die erbarmungslosen Wachkategorien der Realität wieder instauriert, gleichwie entfallen waren. Dieses Mal suchte ich dem ein Schnippchen zu schlagen: Mit einer Mnemotechnik! Nie eine draufgehabt, also flugs eine zurechtgetapet. Ich stelle mir für jeden Bestandteil eine Person vor. Bei »Manfred« denke ich an den ehemaligen Nachbarn meiner Eltern, Manfred M., einen sehr freundlichen Michelin-Mitarbeiter. Bei »Mann« denke ich an, er ist der erstbeste, der mir einfällt, Thomas Mann. (Bitte nicht psychoanalysieren.) Bei »Orff« kommt nur Carl Orff in Frage, bombastisch-katastrophal untermalt von seiner Carmina Burana, schließlich bin ich schon in den Vorgärten der Träume. Bei – nicht vergessen! – »Band« denke ich an Facebookfreundin Judith S., die kürzlich drunterkommentarisch dazu aufforderte, man solle Band nur noch Musikband aussprechen (oder so ähnlich). Und was soll ich sagen? Es hat, man konnte es ja ganz oben schon sehen, geklappt! Wer bis hierher mitgelesen hat, versteht nun auch dies: Manfred M. Thomas Mann Carl Orff Judith S.)
Tagtraum
Auf dem Nürnberger Hauptmarkt, wo sich Touristengruppe um Touristengruppe am «Schönen» Brunnen versammelt, um sich von Tourist Guides historische Fakten über Nürnberg erzählen zu lassen, stelle ich mich neben einen solchen, der gerade auf Englisch von der ersten urkundlichen Erwähnung Nürnbergs im Jahre 1050 erzählt, und verkünde wie eine Möchtegernreinkarnation Jesu Christi: «This is NOT TRUE! Nuremberg was founded in 2004 – by >>ME<< *deutet mit beiden Daumen auf sich selbst*
Before, this land was without form, and void, and darkness was upon the face of the deep…! *zieht Wörter in die Länge, als wäre er narrator einer Edgar-Allan-Poe-Gruselgeschichte*» (Geheimnisvoll, aber dramatisch ab.)
Dreifuß-Joe der Vierhänder
Wenn ich nachts nicht einschlafen kann, stelle ich mir vor, ich sei ein Schlagzeuger und säße an einem mordsgroßen Drum-Kit mit einem Haufen Tom-Toms, Stücker 30 Becken schillerndster Bauformen und freilich zwei Bassdrums für Doublebass (Doppelfußmaschine an nur einer Bassdrum klingt selbst im Halbschlaftraum saftlos). Dann spiele ich die verrücktesten und vertraktesten Takte und Fills und Loops, sauschnell und jazzprofessormäßig, so daß kein Mensch weiß, wo hinten und vorne ist. Zwischendurch prügle ich unvermittelt heftige Brutalo-Blastbeats ein, daß es den BPM-Zähler überschlägt (natürlich ein analoger, wegen der trveness), während die Temperatur spontan in nordpolare Eisgefilde absinkt und die Leute denken: «So schnell kann das doch keiner, das ist doch alles Beschiß und Computer!» Ist es aber nicht!, sondern ehrliches Hand- und Fußwerk. Ebenso unvermittelt wechsle ich dann in den 70s-Prog-Rock-Modus und öffne mit psychedelischer Polyrhythmik ein Dimensionstor bzw. eins in sonst nur erdrogbare Bewußtseinsebenen.
In der halbschlafweltlichen Fachwelt nennt man mich dann Dreifuß-Joe der Vierhänder.
Intercity-Expreß
Der folgende Witz fiel mir (kein Witz) heute Nacht im Traum ein:
Die Nürnberger U-Bahnlinie U1 verbindet die Städte Nürnberg und Fürth miteinander. Fachleute bezeichnen sie auch als Intercity-Expreß.
(In einem Folgetraum, ich weiß nicht, ob ich zwischendurch wach war, gab ich sogar damit an, was mir im Traum (!) für ein guter Witz eingefallen sei, was ausgiebig beschulterklopft wurde.
Jetzt hingegen, nach der ganzen Träumerei, schäme ich mich für diesen «Witz» eher, als daß ich Grund zum Angeben sähe. Denn dieser «Witz» könnte Weiterlesen