Di_ch

Endlich ist die niedersächsische Kommunalwahl vorbei. Jetzt verschwinden endlich all die SPD-Plakate mit dem so unvorteilhaft gesetzten »dich«. Normale, die daran vorbeimüssen, martern die doch nur immerzu mit der Frage, ob da nicht eigentlich »dilch«, »dirch«, »dioch«, »dlech«, »drach« oder sonstwas teilweise Kopfverdecktes steht.

Schlagermove

Andy Grote* lässt den Song »Schlagermove« von Oidorno nicht aus dem Netz löschen, obwohl darin gut vernehmlich und mehrfach »Selbst Andy Grote geht zum Schlagermove / … / Was für ein Idiot!« zu hören ist. Aber alle, die sich das streamenderweise anhören, bekommen wahrscheinlich Hausbesuch von einer Einheit kriegsausgerüsteter Polizei-Cyborgs.

* Hamburgs Innensenator, SPD. Kürzlich bekam ein Hamburger Besuch von der Polizei, weil er im Juni unter einen Grote-Tweet kommentiert hatte: »Du bist so 1 Pimmel«

K1 zur Lage der SPD

K1 (8 W.) heute beim Frühstück beiläufig: »Also wenn die SPD zu alter s o z i a l demokratischer, wo nicht gar sozialistischer Stärke von vor 1914 (Kriegskredite!) bzw. 1875 (Gothaer Programm! Siehe Marx‘ »Kritik des Gothaer Programms«) zurückfindet, könnte es klappen mit K a n z l e r Scholz! Aber dann lad‘ ich euch zum Wahlsieg fei schon alle in den Paulanergarten ein!«

Das »RedaktionsNetzwerk Deutschland« über Israels »Iron Dome« – in Kindersprache

Während der letzten Attacken der Hamas auf Israel erläutert RND-Chefautor Matthias Koch im Artikel »Iron Dome: Eine Maschine verteidigt Menschen« das israelische Raketenabwehrsystem, mit dem feindliche Raketen noch in der Luft zerstört werden können. Und zwar mit einer im ganzen Text nachgerade kindischen, ja sogar dümmlichen Wortwahl.

Über die Explosionen am Himmel, wenn eine israelische Abfang- auf eine palästinensische Angriffsrakete trifft, schreibt er: »Das eigentümliche Piff-Paff am Nachthimmel wirkte wie ein Feuerwerk.« Nur dass Feuerwerk am Himmel bunt zu sein pflegt und in aller Regel allerlei schöne Formen wie Kugeln, Sterne oder Pusteblumenköpfe hervorbringt. Bloß »Piff-Paff« machen Böller – auch da würde niemand bei Trost von »Piff-Paff« sprechen/schreiben –, und wer seinen Kund*innen als Himmelsfeuerwerk nichts als feurige Böllerexplosionen böte, wäre wohl schnell auftragslos und insolvent. Doch unmittelbar darauf kinderquatscht Koch entsprechend weiter: »Phasenweise aber, wenn das Abwehrsystem an seine Kapazitätsgrenzen geführt werden sollte, steigerte sich der Lärm zu einem bedrohlichen Dauergeknatter.« Knattern, ja.

Für dem Anlass angemessen hält Koch weiter unten: »Die Firma feierte, während es über Ashkelon und Tel Aviv blitzte und knallte [ja Mensch, genau wie zu Silvester!], auf ihrer Webseite gerade ›zehn Jahre Iron Dome‹.« Auch (wahrscheinliche) Übersetzungen geraten geradezu silvestrig: »›Auf jeden Fall wurden da in den letzten Tagen viele Millionen Dollar verballert‹, sagt ein Insider.« Ist der Artikel etwa insgeheim eine Aufforderung an all die ›legitimen Israelkritiker*innen‹, »Brot statt Raketen!« in den Nahen Osten zu rufen?

Ein Professor der Münchner Bundeswehr-Hochschule würde sich einer solchen Kampagne wohl nicht anschließen, beherrscht den infantilen RND-Koch-Ton aber offenbar ganz von alleine, wenn er mit dem ganzen Gewicht seiner wissenschaftlichen Expertise analysiert: »›Wenn wir in Deutschland eine vergleichbare Raketenattacke erleben würden, stünden wir dumm da‹, sagt Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Hochschule der Bundeswehr in München.«

Dem Text sei das Prädikat »Supi-lupi Schreibi-Schreibi« verliehen.

Bio(N)Tech

BioNTech – wer muss da nicht an den Sepultura-Song »Biotech Is Godzilla« (1993) denken? Textlich ein astreiner Deppensong, verfasst vom offenbaren Volldeppen Jello Biafra (Ex-Dead Kennedys und eines von Sepulturas »biggest idols«). Biafra haut darin die Verschwörungstheorie raus, Biotechnologie werde in finsterer Absicht für geheime Zwecke unserer »rulers« und der »corporations« betrieben. Das ganze gipfelt in der Zeile »Biotech Is AIDS« und schließt damit an an das nicht aus der Welt zu kriegende Hirngespinst, die CIA habe das HI-Virus erschaffen, um Homosexuelle und Afroamerikaner auszurotten.
Musikalisch aber ein recht guter Hardcore-Song für eine Thrash-Metal-Band 😃