Ihr würdet mich am Himmel sehn,
Ich flög’ in Kampfgeschwadern!
Doch leider kann ich nicht mal gehn,
Ich hab nur Krampf als Adern.
Literatur
PAG-Novelle Bayern
Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, schmissen ihm bayerische Polizisten eines Morgens Handgranaten ins Bett.
E-Werk, Lesung
Vor einiger Zeit habe ich zum ersten Mal auf einer Bühne vor Publikum gelesen, in der Clubbühne im E-Werk Erlangen. Leider nichts eigenes, sondern einen in Zusammenarbeit mit zwei lieben Freundinnen verfremdeten Text des diesjährigen Erlanger Poetikdozenten Friedrich von Borries. In dem, das war die wesentliche Transformation des Ausgangstextes, 5% der Wörter aus «Schwanz» bestanden. (In Borries’ Text geht es an dieser Stelle im Rahmen einer Turnschuh-Produktpräsentation um eine Schuhsohle.)
Was soll ich sagen? Vor unserem Auftritt war ich erstaunlich – für meine Verhältnisse gar bemerkenswert – unaufgeregt, nur kurz vorher kickte die gewöhnliche Nervosität rein. Als ich las, hatte ich jedoch praktisch sofort eine Mordsgaudi. Wie man sie haben kann, wenn man sleazy-lasziv einen Schwanz präsentiert. Erstaunt, um nicht zu sagen pikiert, aber zugleich amüsiert, schauten mich die Leute an, die ich bei jedem «Schwanz», obwohl ich angesichts des Gegenlichts kaum jemand erkennen konnte, in den Blick nahm. Leider war unser Auftritt recht kurz und mein Part hatte, wenn man den Anteil der beiden Freundinnen als Schaft des Textes betrachtet, nur in etwa Eichellänge. Bock hatte ich jedoch voll und ich hätte auch noch viel länger gewollt! («Andreas
🙄
🙄
🙄 !») Aber was will man machen.
(Was ich in jedem Fall machen will: Wieder lesen. Und zwar gerne was eigenes, d.h. etwas von den Sachen, die ich bislang auf meinem Blog veröffentlicht habe. Einschränkung: keine Poetry Slams. Und die Leute müssen halt Komik abkönnen können. Falls wer was weiß: gerne Email/PM)
Veröffentlicht im Club Meta:
Bernhard Schlink, «Der Verleser»

Die Idee des Sozialismus
Hermann Michels und Regina Göllner, c/o Suhrkamp Verlag!
Da gestaltet ihr den Umschlag von Axel Honneths 2015 erschienenem Buch «Die Idee des Sozialismus» (in notabene Orange) und macht auf dem Backcover was? Genau: In einem Satz die komplette «Idee» spoilern!
Verrät nicht, was er von euch hält: Salon du Fromage
Studio Braun/Gereon Klug: Kunst, Verzweiflung und Humor
Gereon Klug, u.a. Tourmanager von Studion Braun (Heinz Strunk, Jacques Palminger, Rocko Schamoni), las letztes Jahr im Erlanger E-Werk an einem Donnerstagabend aus dem von ihm herausgegebenen Studio-Braun-Buch «Drei Farben Braun». Außer mir waren vor Lesungsbeginn noch zwei andere Gäste da, junge Männer von vielleicht 17 Jahren (beide hatten, wie sich während der Pause herausstellte, weder Klug noch Studio Braun gekannt, aber einer von beiden hätte die Tickets halt von einer Tante zum Geburtstag bekommen. Gute Tante!).
Klug war, als er sich an seinen Lesungstisch setzte, zwar nicht begeistert, aber doch amüsiert. «Es gilt», meinte er dann gleich eingangs, «die alte Künstlerregel: Wenn mehr Leute im Publikum sitzen als auf der Bühne, wird die Show durchgezogen». Was er dann auch tat. Und auch ganz so, als hätten 50 Leute auf den Rängen gesessen (die kleinste E-Werk-Bühne hat Ränge). Nach ca. 15 Minuten schraubten zwei zusätzliche Gäste, die sich offensichtlich nicht nur ins angrenzende Bistro verirrt hatten, die Zahl der Anwesenden auf astronomische fünf.
Klug indes feuerte unbeirrt, und ohne für kommende Lesungen etwas aufzusparen, alles raus, was er vorbereitet hatte: Texte, Audio, Video und Zwischendurchanekdoten ohne Ablesen. Dass ich meist der einzige war (Publikum rein männlich), der lauthals lachte, war mir wurscht. Nach der Lesung ließ Klug sich noch herab und kam die Ränge herauf, woraus sich noch eine stattliche Unterhaltung ergab.
Kurzum: Gereon Klug für Studio Braun im Dienste von Kunst, Verzweiflung und Humor, ganz ohne sonstige Scheiße. 9/10
Alfred J. Kwacques
Von StudiVZ hab ich mich damals abgemeldet, weil ich das falsche Komma in dem Gruppennamen «Alfred J. Kwak ist hundert pro, manisch-depressiv» nicht mehr ausgehalten habe.
Wäre StudiVZ heute noch «a thing», ich würde in diese Gruppe nicht wieder eintreten, aber eine namens «Alfred J. Kwacques Derrida ist hundert pro manisch-dekonstruktiv» gründen.
Selbstauferlegung
«Mit Zitaten vom Kaliber ‹Goethe an Eckermann, 4.7.1827› oder ‹Benn an Oelze, 1.6.1952› werde ich wohl noch warten, bis ich die Vierzig überschritten habe; davor nimmt einen doch niemand für voll.» (Goethe an Benn, Quatsch: Lugauer an Internet, 10.11.2018)
Effi
Effi, der Vorname der Effi Briest aus Theodor Fontanes «Effi Briest», ist übrigens eine Abkürzung. Kein Mensch heißt nur Effi, nicht mal Effi Briest. Die Langform ihres Vornamens ist: Effizientia. Als Fontane sein Buch «Effizientia Briest» den Verlagen anbot, schickte man ihn aber stets wieder heim. «Haha, der Titel! Mit dem bleibt uns das Teil in den Regalen liegen wie ein Sack Heine! […] Woher wir das wissen wollen? Haben Sie schon mal von Algorithmen und Consumer Behaviour Analysis gehört? – Nein? Das dacht’ ich mir. Ja dann tschau, ne, Herr Fontaune! Pardon: Fontane.» Nachdem ihm die Abweisungen dieser Art zu bunt geworden waren, setzte er sich, nicht unpfiffig, an den heimischen Schreibtisch, kürzte den Titel zum flotten Dreisilbler zusammen und machte sich mühsam auf die Suche nach jeder «Effizientia», um auch diese alle zu kürzen. «Joa», sagte der Grobian von vor einem Satz, als Fontane abermals vorstellig wurde, «so könnt’s klappen! Dass es innen so langweilig ist, wissen die Kund_innen im Laden ja noch nicht.» Und so nahm das langweilige Unglück seinen langweiligen Lauf.
Poetologie des Unfugs
– «So tell me, how do you manage to come up almost daily with those crazy, yet super funny puns?»
– «Well, usually I operate here with my pun-pan, where I work on the material with a tool from Germany called Redewender. The rest is, well, [indistinct chatter]»
– «Ah, that’s the secret!»