Capitalism
»Even more Italy?«
Call me a pea counter, but I would not consider ANY of these cities to be italian – not even close. Even if you triplicate Hamburg. And MUNICH, among conaisseurs beknown as the most northern city of Italy, is not even on the list! This advertisement is just WRONG on so many levels 🤦♀️ But the Wurst was good 👍
#ReclamyGoneWrong
Orangensaft; Norddeutschland
Seit kurzem wohne ich in Norddeutschland und schon entdecke ich die ersten Tollheiten. Z.B. dieses Orangensaftgebinde mit Fassungsvermögen 1 , 3 5 Liter bzw. 6 3 / 4 P o r t i o n e n .
Wer denkt sich sowas aus. Welche total verrückten Überraschungen mag diese Region noch so bereithalten.
Leichte Wut aber walkt in mir hoch bei der Lektüre zweier Hinweise auf dem Etikett: »(Das Orangenblatt liegt hier nur fürs Foto und darf nicht in die Flasche.)« und die Klammerbemerkung in »Diese Flasche besteht zu mind. 30 % aus recyceltem Plastik. Bitte recycle sie wieder (erst austrinken).« Für wen hält der Hersteller seine Kund*innen.
Norddeutschland 1 – Andreas 1
Facebook-Umarmreact
Bad Heizung Fliesen Experte
Warum für seine Installationsfirma so zurückhaltend Reklame machen mit Frauen in Dessous, die offenbar von den schwanzartigen, feuchtigkeitsspendenden Armaturen an- und aufgegeilt sind? Sanitäreinrichtung rund ums feuchte Nass könnte mann doch auch mit hart absquirtenden orgasmierenden Pornodarstellerinnen bewerben.
»Frischecreme«
Nennt mich einen alten Hagestolz, aber meine erste Assoziation zu »Frischecreme« wäre etwas zum ins Gesicht Schmieren. Irgendwie erfrischt fühlte ich mich nach dem Verzehr dieser immerhin nicht übel schmeckenden »Creme« jedenfalls nicht. Sein tut sie Sauerrahm (82 %) mit Radieschen, Karotten und einigen lebensmitteltechnologisch notwendigen Zutaten; und Sauerrahm ist doch nichts, womit eins irgendwie Frische verbände! Bold move von der Food Industry mal wieder.
Joe Kaeser, primus inter pares
»One of 384.000 dedicated Siemens employees worldwide.« Weil er wahrscheinlich aber das 384.000fache einer durchschnittlichen Siemenslerin verdient, braucht er gar nicht so bescheiden zu sein und darf sich ruhig als primus inter pares bezeichnen wie der most dedicated citizen of the Roman Empire: Kaiser Augustus.
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»Der Begriff primus inter pares wurde unter Kaiser Augustus eingeführt, um seine Stellung im römischen Staatsgefüge zu beschreiben (siehe auch Prinzipat). Augustus wollte mit dieser Bezeichnung seine Unterordnung unter die republikanischen Institutionen unterstreichen; de facto jedoch war er unumschränkter Herrscher.« (Lateinunterricht bzw. Wikipedia)
Enter the Erntehilfe

Abgesehen von der Fragwürdigkeit der Aktion: Ob es Absicht war, die ERNTE-Helfer*innen mit der ENTER Air einzufliegen?
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Dass das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin so heißt, wie es heißt, obwohl es einen Bernhard Nocht weder je gab noch gibt, liegt an mir: Das zuständige Benamungskomitee fragte mich, nach wem es sein Tropenmedizininstitut benennen sollte. Ich antwortete: »Bernhard Nicht«, denn er war der erstbeste Tropenmediziner, der mir einfiel. Weil ich das aber per WhatsApp tat, kam statt »Nicht« freilich »Nocht« an. Zeit, auf die Korrekturleiste zu tippen, blieb nicht. Hatte doch das Komitee erst mords hudlerisch nachgefragt, als nur noch fünf Minuten bis zum großen unaufhaltsamen Start der Corporate-Design-Artikel-und-Schilder-Maschinen verblieben waren. Wie üblich hatten sie das Entscheidende aufgeschoben bis zum Schluss.
Gut, dass Bernhard Nicht das nicht mehr erleben muss. Er war kein solcher Renommist, ja Aufpudler, wo nicht Selbstapotheotiker wie etwa Dietmar Hopp, dessen SAP-Firmensitz allen Ernstes und schamlos an der Dietmar-Hopp-Allee liegt und der die zu seinem Otium aufspielenden Fußballer eine Zeitlang durchs Dietmar-Hopp-Stadion jagte wie weiland die Caesaren ihre Gladiatoren. Mit Hopp wiederum schließt sich der Kreis dieses Postings in zwei Richtungen (?): Natürlich Corona, weil Hopp daran verdient, indem sein anthroposopisches Unternehmen Curevac an einem Impfstoff dagegen forscht, und natürlich – Hitler, der ebenfalls zu Lebzeiten sich nicht schämte, durch Adolf-Hitler-Straßen und über Adolf-Hitler-Plätze sich karren zu lassen, ja vielmehr danach gierte.
Hier noch eine Liste weiterer häufiger Vertipper:
– gegebeb statt gegeben
– Ohil statt Phil
– i h statt ich
– su statt du
– rotlackierte CDU statt SPD
– Elm statt Flo
– süd statt ruf
– Christian Dristen
Rezension: Coca-Cola plus Coffee
Eine Freundin überließ mir kürzlich diese unvertraut designte Cola-Dose:
»Bez cukru« heißt »ohne Zucker«
Die Dose stamme aus Tschechien, wo dieses Produkt gerade auf dem Markt erprobt werde, eine wiederum Freundin habe sie ihr von dort mitgebracht. Es sei Cola mit Kaffee, aber sie trinke keine Cola.
Ich schon! Wenngleich nur selten und wenn, dann zu Fast Food und Anverwandtem. Nun habe ich dieses Produkt mit hierzulande noch nichtmal Erlkönigstatus probiert (dazu müsste es ja in grellem Tarn-Design über die Autobahnen geschickt werden).
Warum? Es ist emphatischer oder vielmehr mittlerer Nachmittag und ich habe, weil wichtige Denk- bzw. Schreibaufgaben anstehen, das Bedürfnis nach Koffein. Nun befindet sich aber das metallene Aufsatz- und Gittergepränge des Gasherds dummerweise in der Spülmaschine und so kann ich mir keinen Espresso brühen.
Im Glas – jede Getränkerezension bedarf der Transparenz des Glases – nimmt sich die Kaffeecola mit ihrem festen Schaumdach aus wie colafarbenes, d.h. dunkleres Karamalz. »Karamalz« ist denn auch mein erster Geschmackseindruck. Ein Getränk mithin, das ich als Kind verabscheute. Waren wir, was wohl drei-, viermal im Jahr vorkam, bei einer bestimmten der Urgroßmütter zu Besuch, gab es entweder Karamalz oder Mineralwasser der Sprudelstufe »Classic«. Ich trank dann: nichts. Karamalz empfand ich, Kindergartenkind, als viel zu bitter und außerdem als Frechheit von Urgroßmutter, zarten Mündern einstelligen Alters so etwas anzubieten. Das Mineralwasser war eines der gesalzenen Sorte, die nach Alteisen- und Schrottplatzabwasser schmeckt, und der für Kindergartengaumen irrsinnig hohe Kohlensäuregehalt war wohl in der Lage, bombenfest sitzende Milchzähne aus dem Zahnfleisch herauszusprengensprudeln.
Letztes Jahr fiel mir diese abscheuliche Getränkeauswahl wieder bei, und weil ich seit diesen Besuchen nie wieder ein Glas Karamalz zum Munde führte, kaufte ich nächstens im Supermarkt welches. Besonders gut schmeckte es mir nicht, aber auch nicht besonders schlecht. Was das Ganze soll, fragte ich mich freilich einmal mehr. Gegen die Kaffeecola spricht sein Geschmack heutzutage aber nicht mehr. Und diese schmeckt bei weitem nicht nur nach Karamalz. Vielmehr mutet sie an wie eine Mischung aus Coca-Cola, Karamalz und Fertigkaffeegetränken ausm Kühlregal. Aber keine bloß lieblos, amateurhaft gleichwie in der Küche zusammengeschüttete Mischung dieser drei Getränke, sondern eine mit allen Wassern der Lebensmitteltechnologie angerührte. 6,8/10
Und was nicht alles drin ist in diesem Getränk: praktisch nichts. Ausweislich der Nährwerttabelle jedenfalls. Pro 330 ml, d.h. je Dose enthält »Coca-Cola Plus Coffee« 17 kJ/3 kcal (≙ 0% des Tagesbedarfs) und 0,07 g Salz (≙ immerhin 1% des Tagesbedarfs). Auf Fett (tuky) bzw. gesättigte Fettsäuren (nasycené mastné kyseliny), Kohlenhydrate (sacharidy) respektive Zucker (cukry) oder Eiweiß (bílkoviny) hingegen freuen wir uns vergeblich: je 0 g (≙ 0% des Tagesbedarfs).
Dafür wartet eine Dose Kaffee-Cola mit 52,8 mg Koffein (16 g/100 ml) auf, uns wachzumachen. Damit liegt der Koffeingehalt etwa in der Mitte zwischen einer 150-ml-Tasse Filterkaffee (82,5 mg) und einem Espresso (33,25 mg). Erstaunlich: The Coca-Cola Company synthetisierte in die Extra-Koffein-Cola nur das 1,6fache an Koffein einer gewöhnlichen Dose Coca-Cola (33 mg). Meinem zarten Dafürhalten nach verspricht eine extra Coca-Cola Plus Coffee benamste Cola schon ein wenig mehr. Abwarten, wie sich die Verbraucher*innen dazu verhalten werden!







