Grande Réouverture

Full disclosure: Im Folgenden geht es um die (verschobene) Neueröffnung eines Fitnessstudios, mithin nicht um eine »Grande Réouverture« – die Überschrift bezieht sich auf die große Wiedereröffnung des Salon du Fromage!

Zugegeben: Ich gehe mindestens zweimal die Woche ins Fitnessstudio. Die Kette, bei der ich Mitglied bin, eröffnet bald eine Filiale unweit meines Wohnsitzes. Ursprünglich avisierter Eröffnungstermin war der 1. erstmögliche Mai. Aufgrund fehlender Baugenehmigungen musste die Kette diesen Termin um ein Dritteljahr nach hinten verschieben. Je nun.

Schmunzeln musste ich über die E-Mail folgenden Betreffs, die ich kürzlich erhielt: »Wir laden dich ein – exklusive Baustellenbesichtigung!« Instagrammabel informierte sie:

»Bald ist es soweit🎉: in den […]Hallen in […] eröffnet das größte […]Studio der Stadt !🏋️‍♂️🏙️
Doch bevor wir die Türen für dein Training öffnen, bekommst du die exklusive Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen🔍🏗️ Erlebe hautnah den Baufortschritt und lerne uns persönlich kennen 🤝😊«

Eine deppertere bessere Formulierung für die Besichtigung einer Baustelle als »Erlebe hautnah den Baufortschritt« kann ich mir nun wirklich nicht denken. Zwar klingt das für mich, als erlebte eins den Baufortschritt, indem es sich irgendwo wehtäte, weil alles noch unfertig, scharfkantig, freiliegend ist. Aber andererseits klingt die Formulierung angenehm nicht nach Baustellenhelm, Klemmbrett, Nickelbrille und Multifunktionsweste mit eingesteckten Kugelschreibern.

Wie auch immer. Mittlerweile habe ich vergessen, warum ich diesen Beitrag überhaupt anfing. Ach ja: Schmunzeln machte mich die E-Mail, weil der ganze Vorgang so zeitgeistig ist. Erst die Deadline verkacken, dann das Versagen via Eventisierung schönpinseln.

Nun denn. Bis meine fußläufig erreichbare Fittenfiliale aufmacht, fahre ich halt mit der in meiner Stadt »Bahn« genannten Stadtbahn zum nächstgelegenen Comptoir.

Le « Salon du Fromage » ferme pour une durée indéterminée

Leute, die des Französischen mächtig sind (ich nicht), haben richtig gelesen: Der Salon du Fromage schließt auf unbestimmte Zeit.

Warum? Diese Webseite hat gezwungenermaßen ein Impressum. In Zeiten ubiquitärer Rechtsextremisierung habe ich aber immer weniger Lust, dass meine Privatadresse im Internet steht.

Sobald ich eine Lösung gefunden habe, gehe ich wieder online.

A très bientôt ! Ne m’oubliez pas !

Warum heißt es (25)

Warum heißt es duales Studium bei Aldi und nicht ich studier’ was mit Medion

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Warum heißt es party color of the Republicans und nicht the Rot of all evil

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Warum heißt es ich schick meinen Sklaven heimlich weg und nicht ich sag zum Servus leise Abschied

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Warum heißt es Hallo Herr Betonfabrikant wir sind suizidale Mafiosi und nicht Wir Kommen Um Uns Zu Beschweren

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Warum heißt es Zeugung und nicht

Ein Mann in Sportkleidung führt die Kinderstellung (Balasana) auf einer Matte aus.

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Zum letzten Mal: HAZ

»Erinnerst Du Dich noch, dass ich mal ein HAZ-Probeabo abgeschlossen habe, um Papier für in den Biomüll unten rein zu haben? Das hat sehr gut funktioniert: Ich bekam 14 Tage die HAZ, die praktisch ungelesen in die Schublade für Biomülleimerpapier wanderte, und ansonsten behelligte mich die verantwortliche Madsack Gruppe nicht. Keine Werbung, kein gar nix. Nur 14 Tage HAZ. Das Abo endete wie versprochen automatisch.« (HAZ/NP) Das war Ende 2022.

Und erinnerst Du Dich noch, wie ich im Sommer 2024 geschrieben habe: »Als ich nun vor einiger Zeit mal wieder etwas online bestelle, bietet man mir wieder ein Dankeschöngeschenk an. Unter all dem Krempel entscheide ich mich abermals für ein 14-Tage-Probeabo […]. Doch diesmal soll es anders laufen: Keine einzige NP-Ausgabe kommt bei mir an. Nachhaken tu ich freilich nicht, wer weiß, was dann passiert.« (ebd.)

Und nun ist es schon wieder passiert! Ich habe im Nachgang irgend einer vermutlich mächtigen Online-Bestellung ein Probeabo der HAZ bestellt! Diesmal sogar mit 14-Tage-Onlinezugang! Den wollte ich, es stimmt wirklich, mal ausprobieren. Aber was passiert? Kriege ich, wie versprochen, nach spätestens drei Tagen Onlinezugang? Nein. Es passiert, wie beim letzten Mal, gar nix.

Doch diesmal lese ich die Bestätigungs-E-Mail. Und darin steht, ich hätte es nicht für möglich gehalten: »Im Rahmen des Bestellprozesses prüft der Anbieter, ob Sie für eine Probe berechtigt sind. Bitte beachten Sie, dass Sie im Fall einer Ablehnung nicht informiert werden.« Ich wiederhole: »Bitte beachten Sie, dass Sie im Fall einer Ablehnung nicht informiert werden.« (meine Hervorh.) Was ist denn das für ein Kundenservice? Täglich werden, keine Ahnung, Milliarden unnötiger und unnötigster E-Mails durch die Welt geschickt, gewiss nicht wenige von diesem Anbieter, aber für ein kurzes »Ey sorry, aber no.«, evtl. gar mit Begründung (»Jeder nur ein Probeabo, Freundchen!«), ist er sich zu fein?

Pah! Bei denen bestelle ich (wahrscheinlich) gewiss kein Probeabo mehr.

Warum heißt es (24)

Warum heißt es Spaghetti-Eis und nicht Bolangnese

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Warum heißt es Krankenschwester und nicht Mull-Time Mom

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Warum heißt es Spitzenpersonal des bayerischen Koalitions-Juniorpartners und nicht das Hubert is Hubert der Freien Wähler

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Warum heißt es Bleib so wie du bist und nicht Mensch ändere dich nicht

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Warum heißt es Ich weiß nicht was dieser Wayne-Western soll und nicht Was ist denn das schon wieder für ein