Kurz notiert (160)

FAKT · Heißen beide mit vollem Vornamen Bartholomew: die legendäre Simpsons-Figur Bart und das legendäre rosafarbene Psycho-Pokémon Mew

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Augur, der einem love interest schöne Auspizien macht

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Promovierte in Mathematik: Der Graph von Unheilig

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Auf die Plätze, Fatigue, „los“!

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Wie viel Schimmel isst eins eigentlich sommers mit Supermarkt-Beeren, die kurz vor Sichtschimmel sind? (Frage für irgend so eine »Am Ende kann man’s nicht genau sagen«-Infotainmentsendung, die damit locker 10 Minuten wertvoller Sendezeit vertut.)

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Die Gewissensfrage

Kurz und knapp: Mein gebuchter ICE hat über 80 Minuten Verspätung. Die Zugbindung ist aufgehoben. Sitze ich also auf derselben Strecke in einem anderen ICE. Er hat selbst einen Haufen Verspätung angesammelt. Seine Abfahrts-/Ankunftszeiten sind fast dieselben wie die meines ursprünglich gebuchten Zugs. Im Prinzip können mir die Bahnverspätungen also wurscht sein. Der Schaffner macht eine entschuldigende Durchsage: Weil der ICE so eine Mordsverspätung hat, dürfen sich die Fahrgäste als Entschädigung im Bordbistro einen Tetrapak Trinkwasser abholen. Meine Gewissensfrage: Darf ich mir da jetzt auch ein Wasser holen, obwohl ich im Prinzip von gar keiner Verspätung betroffen bin? Ach, wenn doch Dr. Dr. Rainer Erlinger noch mit seiner SZ-»Gewissensfrage« aktiv wäre! Da könnte ich diesen Vollquatsch nun hinschicken.

Grande Réouverture

Full disclosure: Im Folgenden geht es um die (verschobene) Neueröffnung eines Fitnessstudios, mithin nicht um eine »Grande Réouverture« – die Überschrift bezieht sich auf die große Wiedereröffnung des Salon du Fromage!

Zugegeben: Ich gehe mindestens zweimal die Woche ins Fitnessstudio. Die Kette, bei der ich Mitglied bin, eröffnet bald eine Filiale unweit meines Wohnsitzes. Ursprünglich avisierter Eröffnungstermin war der 1. erstmögliche Mai. Aufgrund fehlender Baugenehmigungen musste die Kette diesen Termin um ein Dritteljahr nach hinten verschieben. Je nun.

Schmunzeln musste ich über die E-Mail folgenden Betreffs, die ich kürzlich erhielt: »Wir laden dich ein – exklusive Baustellenbesichtigung!« Instagrammabel informierte sie:

»Bald ist es soweit🎉: in den […]Hallen in […] eröffnet das größte […]Studio der Stadt !🏋️‍♂️🏙️
Doch bevor wir die Türen für dein Training öffnen, bekommst du die exklusive Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen🔍🏗️ Erlebe hautnah den Baufortschritt und lerne uns persönlich kennen 🤝😊«

Eine deppertere bessere Formulierung für die Besichtigung einer Baustelle als »Erlebe hautnah den Baufortschritt« kann ich mir nun wirklich nicht denken. Zwar klingt das für mich, als erlebte eins den Baufortschritt, indem es sich irgendwo wehtäte, weil alles noch unfertig, scharfkantig, freiliegend ist. Aber andererseits klingt die Formulierung angenehm nicht nach Baustellenhelm, Klemmbrett, Nickelbrille und Multifunktionsweste mit eingesteckten Kugelschreibern.

Wie auch immer. Mittlerweile habe ich vergessen, warum ich diesen Beitrag überhaupt anfing. Ach ja: Schmunzeln machte mich die E-Mail, weil der ganze Vorgang so zeitgeistig ist. Erst die Deadline verkacken, dann das Versagen via Eventisierung schönpinseln.

Nun denn. Bis meine fußläufig erreichbare Fittenfiliale aufmacht, fahre ich halt mit der in meiner Stadt »Bahn« genannten Stadtbahn zum nächstgelegenen Comptoir.