»Bei der Umsetzung [des neuen Buchstabieralphabets nach DIN 5009] hat man auch auf eine gewisse geografische Ausgewogenheit geachtet, sodass in der neuen Buchstabiertafel Städte aus allen Bundesländern Deutschlands mit Ausnahme von Bremen vertreten sind. Nachfolgend können Sie sich die neue Buchstabiertafel 2022 nach DIN 5009 ansehen« (Quelle), und zwar inkl. der in diesem Beitrag versprochenen Kritik. Für eine gewisse geografische Ausgewogenheit bei meinen Alternativvorschlägen habe ich allerdings weder Zeit noch Lust:
Aachen: toller Aufschlag mit gleich zweimal dem gemeinten Buchstaben am Anfang! Sicherlich die bessere Wahl vor Aalen, Achern und Achim.
Ä, Umlaut Aachen: Tja, schon rächt sich die Entscheidung, auf Städtenamen zu setzen. Eine Groß- oder Mittelstadt mit Ä gibt’s halt in Deutschland nicht. Beim alten Buchstabieralphabet behalf man sich hier mit Ärger.
Berlin: Ja, was soll ich da groß zu sagen. Hätte man doch Bremen nehmen sollen? Bielefeld? Oder Bochum?
Chemnitz: Die erste saudumme Entscheidung. Freilich dürfte allgemein bekannt sein, dass Chemnitz mit c geschrieben wird, aber gesprochen wird es halt [ˈkʰɛmnɪt͡s]. Liebes Entscheidungsgremium: CELLE wär’s gewesen, CELLE. Dass das nicht mit z geschrieben wird, wissen genau so viele wie Chemnitz mit c.
Ch: Gibt’s im reformierten Buchstabieralphabet nicht. Hier hätte meines Erachtens Chemnitz gut gepasst. Früher war’s Charlotte, ich weiß nicht, ob hier Christoph oder Chiara nicht besser gewesen wären; Am idealsten wäre freilich Chaim gewesen, aber es ist halt immer noch das Land der Judenvernichtung Nummer eins. – Ch wird imho auch nicht gebraucht, weil man ohnehin Buchstabe für Buchstabe buchstabiert.
Tübingen Berlin Chemnitz.