Fliehe diesen Film

Escape Room, 2019, R: Adam Robitel.

Sollte eins das Problem haben: »Oh je, immerzu schaue ich nur Super-Filme, es ist mir so fad!«, könnte sie*er mit diesem Netflix-Flick resetten. Dessen Erfinder Bragi F. Schut hatte die sagenhaft brillante Idee, einen Film zum Thema »populärer werdendes Freizeitvergnügen Escape Room« zu machen, in dem, oh boy, der Escape Room sich recht schnell als tödlich herausstellt. Und irgendwann, vorhersehbar wie nix, klar wird, dass die transsektional diverse Gruppe der gemeinsam Teilnehmenden keineswegs zufällig ausgewählt wurde, sondern nach einem ganz bestimmten Kriterium. Maria Melnik hat sich dann mit Bragi F. Schut hingesetzt und ein Drehbuch mit schablonenartigen Witz-Figuren geschrieben, die von schlechten Schauspieler*innen, dirigiert von Adam Robitel, zusammengekaspert wurden. Alles wirkt wie von Pfanner-Eistee und 1,5-l-PET-Energy-Drink saufenden Adoleszierenden mit transparentem PC-Gehäuse erdacht und inszeniert, die du mit Unterbodenbeleuchtung an der Wohnzimmer-Fernseh-Einrichtung und rennfahrersitzartigen Gamer-Stühlen zur Begeisterung bringst. Glücklicherweise nimmt einer*einem dieser Schmarren nur 1h 39m Lebenszeit; ins recht hektische, unpassend angeflanscht wirkende Ende wurde aber auf die letzten sechs Minuten noch so viel hineingerümpelt, dass akneversehrte 13jährige Wichser den herbeigecliffhangerten zweiten Teil kaum erwarten können. Die 6,4/10 bei IMDb und die 48/100 bei Metacritic sind jeweils viel zu viel, von mir gibt’s 2,5/1000. Und dass der Film bei geschätzten $ 9 000 000 Produktionskosten weltweit $ 155 712 070 eingespielt hat (wie kann IMDb das so präzise angeben?! Und warum dann nicht Cent-genau?!?!), also wirklich …