02.11.2018 – Wäre ich Zahnarzt, ich würd heut fette Rabatte auf Brücken geben
(auch wenn alle wieder sagen würden: «
🙄
🙄
🙄»)
Monat: Dezember 2018
Sendungsverfolgung
06.05.2018 – Kürzlich schickte ich einem Freund per DHL ein Paket. «Ha», dachte ich, «so schnell wie die mittlerweile sind, kommt’s bestimmt, obwohl morgen Feiertag ist, am Mittwoch schon an.» Nicht, dass es irgendwie pressiert hätte; im Paket befanden sich nur Leihgaben, die ich endlich mal zurückgeben wollte.
Höchst erstaunlich, dass das Paket tatsächlich erst am Freitag ankam. Weil’s mich wunderte, was da los gewesen war, tat ich gerade eben etwas, was ich noch nie zuvor getan hatte: Ich warf einen Blick auf die Sendungsverfolgung auf der DHL-Homepage. Was ich dort sah, belustigt mich einesteils und befremdet mich andernteils.
Was mich belustigt, sind folgende Vermerke:
«Mi, 02.05.18 04:16 […], Deutschland: Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.
Mi, 02.05.18 09:05 Deutschland: Die Sendung wurde falsch vorsortiert und wird nun erneut bearbeitet.
Do, 03.05.18 08:34 Deutschland: Die Sendung wurde falsch vorsortiert und wird nun erneut bearbeitet.
Fr, 04.05.18 08:56 Deutschland: Die Sendung wurde falsch vorsortiert und wird nun erneut bearbeitet.
Fr, 04.05.18 15:34: Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen.»
Dreimal falsch vorsortieren und erneut bearbeiten müssen, das halte ich für eine Leistung, und die belustigt mich. (Das Paket hatte, wie gesagt, überhaupt keine Dringlichkeit.)
Was mich befremdet: Die Sendungsverfolgung informiert mich nicht nur über die erfolgreiche Zustellung, sondern: Minutiös listet sie auf, wann die Sendung am Freitag nicht zugestellt werden konnte, wann (nämlich 16 Minuten später) sie in welcher (!) DHL-Filiale zur Abholung abgegeben wurde, und wann sie am Samstag von dort abgeholt wurde. Per Google Maps kann ich sehen, dass der Freund, der Arme, 450 m weit laufen musste, wofür er einfach, wenn er ein normaler Geher ist, 6 Minuten braucht; wenn er nicht den Bus genommen hat, der alle 20 Minuten fährt und nur 4 Minuten braucht. Was ich sogar hoffe, dass er es tat, schließlich hatte ich ihm einen Brocken von 3,7 kg geschickt (was er aber leider nicht wissen konnte, schließlich hatte ich die Paketsendung in keiner Weise angekündigt).
«Und was befremdet dich nun daran?», mag jemand fragen. Na, dass die allermeisten Informationen davon mich eigentlich überhaupt nichts angehen. Der Paketzustellerin, die von Kundin zu Kundin zu Filiale etc. hetzt und noch bei den fußgesundesten Leuten bei der Zustellung bis in den fünften Stock hochbouldern muss («Ich komm’ Ihnen entgegen!», wäre die Zauberformel für die Gegensprechanlage, mit der eins der Zustellerin eine möglichst schnelle und am wenigsten anstrengende Zustellung ermöglichen könnte), dieser Zustellerin also soll doch nicht das nudelholzartig walkende Gefühl im Nacken liegen, dass ich Kundenkönig jederzeit und überall sehen kann, ob und wie schnell sie arbeitet – und wenn mir irgendwas nicht passt, sofort bei ihrer Arbeitgeberin anrufen kann, um mich zu beschweren, was das soll. Und der Freund, der weiß – spätestens, wenn er das hier liest –, dass ich wissen kann, wann er das Paket abgeholt hat (war er wohl tags zuvor saufi-saufi, angesichts der angezeigten Uhrzeit?). Nur: Was geht’s mich an?
«Aber das ist doch saugut, wenn man über solche Sachen Bescheid wissen kann, dann hat man nicht diese Ungewissheit darüber, wann Verschicktes wo ist!»
Ja, wenn du meinst; aber was weißt du dann?
Wunsch
Walter Benjamin soll wiederkommen und einen Aufsatz schreiben mit dem Titel: «Der Erzähler im Zeitalter der Instagram Stories»
Schluss machen
Wenn Dir ’s Leben nur zur Last fällt,
Und Dir nichts schafft außer Leiden,
Dann geh doch, um schnell zu scheiden,
Rasch zur Universe-Kopierwelt*.

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(* Man kann’s sehen, wenn man ganz nah hingeht.)
Veranstaltungsankündigung
Ich mach eine Konferenz für Proktolog_innen und nenn’ sie re:ctum
Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz erkennen
Rap Dialectics
The Notorious B.I.G.W.F. Hegel: Dealership and Addiction (in: Phenomanahlogy of Special-K, Chapter B.IV.A)
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Ausnahmsweise eine Deuthilfe: Es geht hierum.
Dialektik zum Muttertag
13.05.2018 – Jedes Jahr dasselbe am Muttertag: ich klage erst mal an. Frage Mutter, warum sie mich in diese Welt gebar. Wo sie sie doch schon ausreichend kennengelernt hatte. Wie sie darauf kam, jemand andrem könnte die Welt sich besser darstellen. (Und selbst wenn es mir eine bessere Welt geworden wäre: «Ich will eigentlich in überhaupt keiner Welt leben.» (Leo Fischer))
Auf Unverständnis gestoßen – wie stets –, füge ich das wohl Schönste, was ein Mensch seiner Mutter sagen kann, an: Dass ich dankbar bin, dass immerhin sie mich gebar und ich es ja weit schlimmer hätte treffen können. Rumreißen kann ich die Stimmung damit jedoch wieder nicht.
Und so sind wir beide stumm traurig. Sie, weil der Sohn schon wieder nichts unbekrittelt lassen kann. Ich, weil Mutter die unauflöslichen Widersprüche nicht anerkennt und es nicht aushielte, sich mit der, weil mehr nicht möglich ist, Synthese zufrieden zu geben und sie für Versöhnung zu nehmen.
Funklöcher
Wär ich DJ in einem Rap-Club (?) und legte Funk Music (?!) auf, ich würd’ zwischendurch mal mitten im Lied pausieren und nach kurzer Pause durchsagen: «Sorry, Funkloch! *lelz*»
Lang wär ich sicherlich nicht angestellt, aber dieser PrankLOLgag wär’s mir wert.
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Kontextualisierung: Bevor jetzt wieder alle sagen «ANDI
🙄
🙄
🙄»: Dieser Post prangert auf humorige Weise Missstände an! Denn er entstand im Funkloch auf der Eisenbahnstrecke Nürnberg–Erlangen. Welche immerhin mitten in der «Europäischen Metropolregion Nürnberg» gelegen ist (was sich ja als ziemlich aufschneiderische Witzbezeichnung herausstellt. Von
🇪🇺 erwarte ich schon mehr als Funklöcher! #2018)
Holzdialog
Lena S.: «Holz arbeitet.»
Andreas L.: «Ja, es ist sogar in einer Gewerkschaft organisiert!»
Lena S.: «In welcher? Arbor et Labora?»
Andreas L.: «
😂»

